Einen Charakter mit wenigen, kräftigen Strichen zu zeichnen – das ist eine sehr nützliche Kunst. Denn oft braucht es keine langen, detaillierten Beschreibungen, um eine Figur für den Leser lebendig werden zu lassen. Der 1962 geborene US-Amerikaner Justin Cronin beherrscht diese Technik vortrefflich.
Seine sogenannte Passagen-Trilogie – bestehend aus den Bänden „Der Übergang“, „Die Zwölf“ und „Die Spiegelstadt“ – habe ich neulich (und gerne) zu Ende gelesen.
Wer die Geschichte noch nicht kennt: Wieder einmal geht es um den Untergang der Welt, ausgelöst durch ein Experiment besessener Wissenschaftler zur Erringung von Unsterblichkeit. Und wieder einmal geht die Sache schief: Das Medikament verwandelt die 12 Probanden (natürlich Schwerverbrecher) in eine Art Supervampire, „Virals“ genannt. Und wieder einmal versucht eine Gruppe Rechtschaffener zusammen mit dem geheimnisvollen Mädchen Amy die kaputte Welt zu retten. Insofern nichts Neues, zumal ich über die Vielzahl geklauter ausgeliehener Ideen wirklich erstaunt war: Eine mit Schwertern ausgerüstete Vampirjägerin, die selbst infiziert ist und noch dazu den Namen „Blade“ trägt? Ein Scharfschütze auf einem Hochhaus, der Zombies, Verzeihung, Vampire aufs Korn nimmt? Eine postapokalyptische Sklavenhaltung der Überlebenden in einer öden Wüste? Ein Schelm, wer da nicht an „Blade“, „28 Days later“, „Dawn of the Dead“, „Mad Max“ oder Stephen Kings „The Last Stand“ denkt. Ich selbst hätte mich jedenfalls ein derart großzügiges Bedienen am Pool nicht getraut. Aber was soll’s – die Versatzstücke passen hervorragend zusammen, die Spannung hält sich, die Sprache ist wunderbar und Unterschiede zu ähnlichen Geschichten gibt es ja auch: Die vielen Rückblenden etwa oder die Entwicklung der Story über mehr als 100 Jahre in Form einer Chronik – all das mochte ich sehr.
Bevor dieser Beitrag sich aber zu einer Rezension auswächst, zurück zum Thema: Charaktergestaltung. Aus dem dritten Band „Die Spiegelstadt“ stammen alle folgenden Beispiele.
Beginnen wir mit Seite 176, einer Barszene, wo der Ich-Erzähler die im Fernsehen übertragenen Nachrichten verfolgt. Berichtet wird über die erste Mordserie der Virals in Colorado. Während der Protagonist zuschaut, spricht ihn sein Nachbar an:
„Ziemlich irre, das ganze Zeug.“
Ich drehte mich zu dem Mann um, der neben mir saß. Wann hatte er sich dort hingesetzt? Ein Großstadttyp, wie sie zu Tausenden hergestellt wurden: glatzköpfig, anwaltsartig, mit einem intelligenten, leicht streitsüchtigem Gesicht, einem abendlichen Bartschatten und einem Bäuchlein, gegen das er schon lange etwas unternehmen will. Budapester Schuhe, blauer Anzug und gestärktes weißes Hemd, die Krawatte locker. Zu Hause wartete jemand auf ihn, aber er brachte es noch nicht über sich, ihnen entgegenzutreten – nicht nach diesem Tag.
„Wem sagen Sie das.“
Ich finde diese Kurzcharakterisierung großartig: Sofort entsteht im Kopf des Lesers ein klares Bild: ein typischer, gutbürgerlicher Nachbar samt „abendlichem Bartschatten“, lockerer Krawatte und Bäuchlein. Mehr braucht es nicht, um diese unwichtige Nebenfigur „zu sehen“. Sehr gut gefallen hat mir auch die Beschreibung eines Menschen, wie er „zu Tausenden hergestellt“ wird.
Ein zweites Beispiel von Seite 191. Abermals spielt die Szene in einer Gaststätte, diesmal ist’s ein Burger-Restaurant. Der Ich-Erzähler tritt ein und sucht nach einem freien Platz:
„Allein?“
Der Mann, der mich angesprochen hatte, sah aus wie ein Wrestler, nicht wie ein Kellner – ein großer, vollbärtiger Kerl mit einer Schürze, so fleckig wie die eines Metzgers. Ich nickte blöd.
„Singles nur an der Theke“, bestimmte er. „Such dir einen Hocker.“
Eben war ein Platz freigeworden. Die Kellnerin hinter dem Tresen ließ den schmutzigen Teller des vorigen Gastes verschwinden (…). „Was soll’s denn sein, Schätzchen?“
Die Kellnerin, eine gehetzt aussehende ältere Frau mit Schweißflecken unter den Achseln ihres „Burger Cottage“-T-Shirts, stand vor mir und hatte Block und Stift gezückt.
Diesmal sind die knappen Charakterisierungen nicht ganz so kunstvoll, werden eher einfach gehalten. Dennoch genügen abermals diese paar wenigen Striche mit dem Wörterpinsel, um uns ein klares Bild vor die Leseaugen zu führen: der vollbärtige Wrestler, die schwitzende, jobgestresste Kellnerin.
Ein drittes Beispiel schließlich von Seite 195. Der Ich-Erzähler führt Lucessi ein, seinen Zimmergenossen während der College-Zeit:
Sein großer, weicher Körper erinnerte an ein schlecht ausgestopftes Stofftier, und er wusste nie, wo er seine großen feuchten Hände lassen sollte. Außerdem hatte er die unsteten, weit aufgerissenen Augen eines Paranoikers, der er vielleicht auch war. In seiner Kleidung erschien er wie eine Kombination aus einem Buchhaltungsangestellten und einem Mittelstufenschüler: Er bevorzugte Hosen mit hoher Taille und Bügelfalte, schwere braune Anzugsschuhe und T-Shirts mit dem Emblem der New York Yankees. Wir kannten uns gerade mal fünf Minuten, als er mir erzählte, dass er bei der Studieneignungsprüfung perfekte 1600 Punkte erreicht habe, ein doppeltes Hauptfachexamen in Mathematik und Physik ablegen wollte, Latein und Altgriechisch sprechen könne (nicht nur lesen, sondern wirklich sprechen) und einmal einen Homerun vom Schläger des großen Reggie Jackson gefangen habe.
Hier fällt die Charakterisierung wieder bildreicher und dadurch eindringlicher aus: Lucessis Körper erinnert an ein „schlecht ausgestopftes Stofftier“, sein Geist scheint ein plappernder zu sein – weiß der Protagonist doch nach „gerade mal fünf Minuten“ vieles von seinem neuen Mitstudenten, übrigens in einer herrlichen, weil typischen Mischung von allem möglichen (von der Fähigkeit Latein sprechen zu können bis zum Homerun). Dieses Sammelsurium spiegelt sich auch in der Kleidung wider, sodass Lucesis Charakter deutlich wird: Er scheint auf Anerkennung und Leistung fixiert zu sein.
Was lerne ich aus solchen Figurenbeschreibungen?
Erstens: Das laut schreiende Veto gegen Adjektive scheint noch nicht bis zu Bestseller-AutorInnen vorgedrungen zu sein. Im Gegenteil fallen bei allen vier vorgestellten Charakterisierungen die doppelten Adjektive auf: Der Theken-Nachbar ist „glatzköpfig“ und „anwaltsartig“ und trägt ein „gestärktes weißes“ Hemd. Der Platzanweiser im Burgerladen ist ein „großer, vollbärtiger Kerl“, die Kellnerin „eine gehetzt aussehende ältere Frau“. Und Zimmergenosse Lucessi schließlich wird gekennzeichnet mit einem „großen, weichen“ Körper. Diese Ballung von Adjektiven fällt aber beim Lesen nicht unbedingt sofort auf – interessant, oder?
Zweitens: Vergleiche, Bilder und Metaphern helfen dabei, ein Bild im Kopf der LeserInnen entstehen zu lassen. Diese Technik reicht von dem simplen „wie ein Wrestler“ bishin zu ausgefallenen Formulierungen wie: „an ein schlecht ausgestopftes Stofftier“. Je ungewöhnlicher diese Vergleiche sind, desto intensiver arbeitet unsere eigene Phantasie.
Drittens: Nur im Beispiel des Zimmergenossen beschreibt Cronin die Kleidung ausführlicher – da sie als Spiegel für den Charakter dient: Das bunt zusammengesetzte Kleidungsbild reflektiert die innere Zerrissenheit der Figur
Viertens: In den ersten beiden Beispielen arbeitet Cronin mit einer Technik, die subtil Spannung und Tempo fördert: Er lässt eine noch nicht bekannte bzw. benannte Figur einen Satz sagen oder fragen. Völlig unvermittelt. Als Leser drehen wir uns neugierig um und betrachten, wer da spricht. Auf die Figurenbeschreibung folgt dann der nächste Dialog. Übertreiben darf man diese Technik allerdings auch nicht …
Mein Lieblingsbeispiel aus der „Spiegelstadt“ soll abschließend zeigen, dass die Figurenbeschreibung via Äußerem zwar wichtig und spannend sein kann, der Charakter aber erst durch sein Handeln wirklich gestaltet wird. Das alte „Show, don’t tell“. Die spätere Partnerin des Ich-Erzählers wird zwar ebenfalls kurz beschrieben, Präsens bekommt sie aber erst in der folgenden Szene der Seite 223:
Liz nippte noch einmal an ihrem Glas. Für einen zermürbenden Augenblick, vielleicht zwanzig Sekunden lang, erfasste Stille das Zimmer. Liz hatte die Augen geschlossen wie ein Medium bei einer Séance, das versuchte, die Geister der Toten heraufzubeschwören.
„Es schmeckt wie …“ Stirnrunzelnd schob sie den Gedanken weg. „Nein, das stimmt nicht.“
„Um Gottes willen“, stöhnte Lear, „spann mich nicht auf die Folter.“
„Still.“ Noch ein Moment verging, und dann strahlte sie. „Wie … die Luft des kältesten Tages.“
Ich staunte. Sie hatte haargenau recht. Mehr als das: Ihre Worte dienten nicht als bloße Dekoration dieses Erlebnisses, sondern sie vertieften tatsächlich seine Realität. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich spürte, wie die Macht der Sprache das Leben intensiver machte.
Natürlich gefällt mir vor allem dieser Gedanke über die Macht der Wörter. Aber die kleine Szene zeigt darüber sehr gut, wie eine neu eingeführte Figur zu einem eigenständigen literarischen Wesen wird: durch ihr Handeln.
Ich selbst bin kein Freund von langatmigen Figurenbeschreibungen, in denen von der Augenfarbe bis zum Zehenpiercing minutiös ein Körper abgezeichnet wird. Meiner Fantasie lassen ein, zwei interessante Details mehr Raum für eigene Bilder. Zumal bei Nebenfiguren, um die es mir hier vor allem ging. Worauf achtet Ihr beim Entwerfen eines Charakters?
Ja, das ist ganz eigenartig. Diese Figurenbeschreibungen sind, wie mir scheint, aus verschiedenen Gründen wirkungsvoll. In gewisser Weise ist das erstaunlich. Denn was, genau, sollte ein „intelligentes“ oder „leicht streitsüchtiges“ Gesicht sein? Sind das nicht einfach nichtssagende Etiketten? Doch, sind es. Aber der Autor verlässt sich darauf, dass der Leser als Leser genau so tickt wie im täglichen Leben. Da fällen wir ja auch sekundenbruchteilschnelle Urteile. Jemand wirkt unmittelbar intelligent auf uns, obwohl wir wahrscheinlich Mühe hätten, verbindliche Kriterien für dieses „intelligent wirken“ zu formulieren. Solche etikettierenden Beschreibungen wirken wohl deshalb so überzeugend, weil sie für uns ein Stück weit natürlich sind. Zudem stellt der Autor hier geschickt originelle Formulierungen an den Anfang der Beschreibung. Dieses „zu Tausenden hergestellt“ oder das „schlecht ausgestopfte Stofftier“ – damit haben unsere Aufmerksamkeit und Fantasie einen prächtigen Knochen, an dem sie ein wenig nagen können. Und die Restaufmerksamkeit fühlt sich von der Adjektivitis dann auch gar nicht gestört. Wichtig scheint mir aber, was in deinem letzten Beispiel zur Sprache kommt. Das biblische „an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Es ist kaum etwas dagegen einzuwenden, wenn ein Autor mit raschem Strich ein simpel-charakteristisches Profil zeichnet – solange die Figuren sich später durch ihr Handeln profilieren.
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Vielen Dank für diese wunderbare wie eloquente Zusammenführung – gefällt mir sehr. Und tatsächlich scheint unser Gehirn in Sekundenbruchteile sein Urteil zu fällen: Den mag ich, den mag ich nicht, der sieht witzig aus, der intelligent. Das passt schon irgendwie …
Liebe Grüße!
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Ich mag zu ausschweifende Beschreibungen (ob bei Charakteren oder der Umgebung) auch ganz und gar nicht. Gib mir zwei drei Details und der Rest entsteht in meinem Kopf. Dafür lese ich schließlich. Wenn mir sowieso jedes noch so kleine Detail vorgekaut wird, kann ich auch einen Film gucken.
Ich selbst versuche nebenbei Beschreibungen immer in Handlungen zu verpacken. Wenn zum Beispiel die Augenfarbe (die ja aus irgendeinem Grund unfassbar wichtig für den Leser zu sein scheint, weil die irgendwie immer erwähnt wird) beschrieben werden soll, schreibe ich nicht einfach „Ihre Augen waren blau“, sondern sowas wie „sie blinzelte ihm mit ihren blauen Augen zu“.
Klappt mal mehr mal weniger gut und oft ertappe ich mich dann doch wieder beim stupiden Detaildropping. Aber das sind halt so Eigenarten, die man nie ganz los wird, schätze ich.
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Ja, die Balance zu finden, das ist oft schwierig. Denn ein „Zuwenig“ an Figurenbeschreibung führt auch nur dazu, dass der Charakter blass bleibt. Es genügen zwei, drei Details, aber die müssen aussagekräftig genug sein, um ein lebendiges Bild entstehen zu lassen. Was ich mittlerweile hasse, ist diese abgelutschte Morgens-im-Spiegel-Anschauen-Nummer: Der Protagonist wacht auf, geht ins Bad und betrachtet sich im Spiegel: Nur damit der Autor das Äußere beschreiben kann 🙂
Und warum ausgerechnet die Augenfarbe für viele so wichtig ist, wird mir auch ein Rätsel bleiben …
Liebe Grüße!
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Deine schreibthematischen Essays lese ich immer wieder sehr gerne, ich finde auch diesen Text wieder anregen, zum Nachdenken, zum Meinen, zum Widerspruch auch:
In deinem ersten Beispiel delegiert der Autor den Tell-Job einfach an seinen Ich-Erzähler – ein bisschen durchsichtig finde ich diesen Trick.
Das Thema „Adjektiv-Veto“ beschäftigt mich natürlich auch im lyrischen Kontext (hier wäre es zum Beispiel blöd, das Adjektiv wegzulassen :-)). Ich meine, das Veto gilt nicht für Adjektive, die wichtige Informationen enthalten oder aus anderen Gründen eine Schlüsselfunktion für den Text haben, nur für überflüssige. Du lieferst selbst in deinem zweiten Textzitat ein Beispiel: „großer, vollbärtiger Kerl“. „großer“ brauche ich hier nicht, der Rest suggeriert Größe und gemeinsam mit dem, wie er spricht, ein umfassenderes Bild, als ein Allerweltsadjektiv je könnte. Andrerseits kriege ich Pickel, wenn ich merke, dass Autorinnen Kopfstände veranstalten, nur um serienweise originelle Adjektive zu generieren.
Dein Punkt 4 und Fazit liegen ganz auf meiner Linie: um eine Nebenfigur zu charakterisieren, reicht ein Satz, eine Aktion, ein Detail (muss natürlich dann pointiert sein) und sagt mehr als langes Gelaber. So zu schreiben senkt allerdings das Zeilenhonorar (gibt es das noch?)
Gruß
Ule
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Liebe Ule, freut mich sehr, dass Dir diese Texte gefallen. Was die Adjektive angeht, hätte ich ja bei den Beispielen auch ein paar weggenommen. Umso interessanter, dass sowohl der Autor Cronin wie die Lektoren da keinen Bedarf fanden. In der Lyrik sieht das freilich anders aus, da muss jedes einzelne Wort gewogen werden – die Prosa kann da doch etwas freier sein. Ganz herrlich fand ich übrigens Deine „Kopfstände“ 🙂
Und Zeilenhonorar – das gibt es noch für Journalisten und Werbetexte. In der Belletristik never-ever 🙂
Herzlich grüßt zurück
Dein Simon
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Ziemlich interessant. Ich mag diese detaillierten Beschreibungen auch nicht, da ich mir meist eh mein Bild im Kopf zaubere. Ich brauch auch nicht wissen, ob sein Hemd Himmelblau mit goldenen Knöpfen ist. Ist nicht wichtig, ausser es definiert seinen Charakter. Aber meist vergesse ich diese Details schnell.
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Danke für Deine Gedanken 🙂 Scheint ja doch einige von uns zu geben, die detaillierte Beschreibungen nicht mögen – umso merkwürdiger, dass eben diese doch zu dominieren scheinen. Obwohl: himmelblaues Hemd mit Goldknöpfen? Das wäre schon beschreibenswert 🙂
Liebe Grüße!
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😉 😉 Mich wundert es auch, dass es dominiert. Seitenfüller…Liebe Grüsse
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Oh, das ist ein schöner Text, in mehrfacher Hinsicht!
Die Trilogie habe ich verschlungen, obwohl dieses Genre eigentlich so gar nicht meins ist. Justin Cronin ist ein Meister darin, mit wenigen Worten Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Es ist ja durchaus umstritten, ob man Charaktere genau beschreiben sollte, also Größe, Haarfarbe etc. (ich kenne einen sehr erfolgreichen deutschen Schriftsteller, der das unbedingt empfiehlt, und das schon beim ersten Auftauchen der Person), oder eben so, wie auch Cronin es macht. Letzteres lässt uns die Möglichkeit, eine grobe Skizze mit eigenen Erfahrungswerten zu füllen. Haben wir alle, daher funktioniert es, obwohl die Bilder sicher nicht übereinstimmen werden. Macht aber nichts, jeder hat die Figuren so in seinem eigenen Kopf. Manchmal ist das aber zu wenig. Beispiel: Bei dem Thriller, den ich gerade lese, hat die Autorin Karin Slaughter einer Figur einen mexikanischen Nachnamen gegeben und sie anfangs lediglich als übergewichtig beschrieben. Dann irgendwann erfährt man, dass die Frau hellblond und blauäugig ist. Tja, mein ursprüngliches Bild schiebt sich jetzt stets vor das von ihr spät geschilderte.
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Freut mich, dass Dir der Beitrag gefällt! Ich fand die Trilogie auch sehr stark, nur insgesamt eben zu lang. Und auch der Showdown hat mich nicht gaaaaanz überzeugt – der Doktor-Bösewicht mutierte da in etwas comichaft Superschurkenmäßiges, was ich dezent unpassend fand. Insgesamt aber wirklich fein.
Und Danke für Deinen Hinweis – denn das ist natürlich extrem wichtig: Wenn die LeserInnen mit äußerlichen Charakterdetails gefüttert werden, dann natürlich rasch nach der Einführung. Sonst passiert genau das, wovon Du schreibst (obwohl, das ist schon so schräg, vielleicht war’s ja Absicht von Slaughter? 🙂 ). Liebe frühlingssonnige Grüße!
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