Montségur – großartiges Forum (nicht) für alle AutorInnen

montsegur_header

Das Montségur ist sicherliche das bekannteste Diskussionsforum für Autorinnen und Autoren. 2005 von Andreas Wilhelm gegründet, scharte es schnell SchriftstellerInnen jeder Couleur um sich – mittlerweile sind laut Wiki rund 500 Mitglieder registriert. Ich bin gern bei den „Montis“, wie sie sich selbst manchmal nennen, lesend unterwegs, sind die Beiträge doch so nützlich wie hilfreich, auf hohem Niveau und sehr vielschichtig. Hier tauschen sich die Profis aus – und das merkt man eben auch. Als Neuling im Spiel des Schreibens kann das einschüchternd wirken, andererseits lernt man am leichtesten von den ausgebufften Spielern. Als Forum ist das Montségur deshalb auch ein ziemlich elitärer Club: Man kann sich nicht selbst registrieren und anmelden, sondern muss sich „bewerben“ und seine Veröffentlichungen nachweisen.

Dennoch möchte ich gerade die Rubrik Handwerk Schreiben jeder und jedem wärmsten ans Herz legen. Wie da über Pitch, Charaktererstellung oder klassische Fehler von Erstautoren diskutiert wird, macht Spaß und trainiert die Schreibmuskeln. Wenn dann noch jemand wie Andreas Eschbach seinen Kommentar abgibt, leuchtet sogar ein bisserl Star-Schein-Feuerwerk auf 🙂

Fazit: Elitär, aber gut. Immer wieder interessant, sich durch die zahlreichen Threads zu klicken. Eine Art Schreibratgeber in Forums-Format.

Diskussionsforen sind grundsätzlich nicht mein Ding – mir bleibt ja schon beim Kommentieren auf WordPress kaum Zeit übrig … Habt Ihr ein Lieblings-Forum im Bereich Literatur und Schreiben?

23 Gedanken zu “Montségur – großartiges Forum (nicht) für alle AutorInnen

  1. Früher habe ich das Montségur-Forum jeden Tag in der Mittagspause auf der Suche nach neuen Beiträgen durchforstet. Also den Teil, der für Nicht-Autoren zugänglich ist. Ich denke, dass ich da viel aufgeschnappt und gelernt habe.

    In letzter Zeit bin ich da kaum noch unterwegs. Wieso eigentlich? Kann ich gar nicht genau sagen. Allgemein geht es mir so wie dir, ich muss mich schon ranhalten, bei den Blogs nicht komplett den Anschluss zu verlieren.

    Im Moment schätze ich sehr den Austausch mit meinen BartBroAuthors. Auch keine ganz öffentliche, aber ganz und gar nicht elitäre Gruppe. Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sich Andreas Eschbach jemals mit einem Bartfoto bei uns bewerben wird …

    Gefällt 1 Person

    1. Haha, das würde mir schon gefallen: ein Eschbach mit Bart 🙂 Die BartBro’s sind mir insgesamt wesentlich sympathischer, dennoch schätze ich das Montségur nach wie vor – ein paar Mittagspausen-Klicks sind die Threats mir jedenfalls Wert 🙂 Und zum Zeitmanagement der Social Media kann ich nur sagen: Ich habe nach wie vor keine Ahnung, wie ich das händeln soll …
      Liebe Grüße!

      Gefällt 1 Person

    1. Da hast Du natürlich recht. Andererseits ist das natürlich legitim; ich glaube, die Entscheidung fiel damals, weil der Massenansturm an Posts und Threads nicht mehr anders zu handhaben war. Und wie gesagt: Der Vorteil liegt auch darin, dass so die Diskussion stets auf einem doch hohen Niveau liegt (was auch immer das wieder heißen mag …) Liebe Grüße!

      Gefällt 1 Person

  2. Montségur ist so ein Forum, in dem man sich festlesen und verlieren kann, da genügt locker schon der öffentliche Bereich.
    Es ist dabei so ähnlich wie mit gedruckten Schreibratgebern: die Gefahr ist groß, vor lauter Lektüre über das Schreiben nicht mehr zum Schreiben zu kommen.

    Gefällt 2 Personen

    1. Wie recht Du hast! Im Archiv sind über 300.000 Beiträge verzeichnet, viele davon sehr lesenswert. Aber dann käme man wirklich wahrlich zu nix mehr. Wie schwierig das doch ist mit der „goldenen“ Mitte …
      Wünsche Dir einen wunderbaren Sonntag!

      Gefällt 2 Personen

  3. Eine Zeitlang (2 oder 3 Jahre oder so) habe ich in einem Krimiautor(inn)en-Forum und zugehöriger Mailingliste teilgenommen. Das war schon interessant und teilweise hilfreich, gerade wenn man noch nicht viel veröffentlicht hat. Schließlich hat es bei mir aber dazu geführt, dass ich dem Krimi-Genre den Rücken gekehrt habe. U.a. weil mich bei aller Sympathie für Ironie und niveauvollen Sarkasmus abgestoßen hat, wie teilweise von Autorenseite über Verbrechen gewitzelt wurde.

    Gefällt 1 Person

    1. Puh, das hört sich aber wirklich nervig an – war’s so extrem? Leider Gottes geht das Krimi-Genre aber auch literarisch immer stärker ins Brutale. Ich hab nix gegen ein bisschen Gewalt, aber das darf nicht zum Selbstzweck und … braucht für meinen Geschmack auch nicht mit allen Details aufgeschrieben werden. Liebe Grüße!

      Gefällt 1 Person

      1. Genau so ist auch meine Wahrnehmung: Gewalttaten werden gebrauchsanweisungsdetailgetreu geschildert, psychopathische Täter üben gern erstmal an Tieren, bevor sie ein menschliches Opfer (am besten natürlich mehrere, Serientäter sind förderlich für den Spannungsbogen) schön genüsslich massakrieren, wobei wiederum die Qualen des Opfers detailliert dokumentiert werden. – Es muss ja nicht unbedingt cosy sein, aber das ist einfach too much für meinen Krimigeschmack.
        Ich hoffe auf bessere Krimi-Modezeiten. 🙂
        Liebe Grüße zurück!

        Gefällt 2 Personen

      2. Dein Wort in den Schreibfingern aller! Mich nervt dieses Blutgewate ja ebenso in den unzähligen Krimi-Serienformaten im Fernsehen: Warum muss ich jedesmal das brutale Meucheln zu Gesicht kriegen? Ich hoffe mit Dir auf besseren Krimi-Geschmack!

        Gefällt 1 Person

    1. Früher hab ich das gern gemacht: Castle, Soko Wien, Münster-Tatort oder Wilsberg. Halt Sachen, wo der (Wort)Witz noch leben darf. Aber dort wie überall: Wird immer blutiger 😦
      Und zum Sprachmurks: Beim schnellkommentierenden Eintippen passiert sowas halt – und braucht niemandem peinlich zu sein 🙂 Wünsche Dir noch einen wunderbar „schwingenden“ Abend!

      Gefällt 1 Person

  4. Montségur versteht sich als Forum für den Austausch von Profi-Schriftsteller*innen, daher auch die „Bewerbung“. Das kann durchaus einschüchternd sein, nicht nur für Neulinge (zu manchen Themen schreibe ich deshalb schon länger nichts mehr), es hilft aber ungemein, weil fast alle sich in den Diskussionen auf den Punkt focussieren. Es gibt auch Themenbereiche, wo man sich „aus******“ kann, aber meistens geht es um handfeste Informationen. Einige der sehr erfolgreichen Montis lassen andere gerne an ihrem Wissen teilhaben. Der Großteil der Eingeschriebenen meldet sich aber höchst selten zu Wort, das ist zumindest mein Eindruck.
    Was das Forum von anderen unterscheidet, ist der hohe Anteil der hilfreichen, weil durch Wissen und Erfahrung geprägten, Beiträge. In einem Hobbyforum, in dem ich mich längere Zeit herumtrieb, rutschten die Diskussionen leider schnell ins Geschwätzige ab, ganz abgesehen davon, dass man eine Diskussion um A anfing und irgendwann bei Z landete 🙂

    Beides hat meiner Meinung nach seinen Sinn und Zweck, weil es für fast alles eine dankbare Leser- und Schreiberschaft gibt. Eine klare Linie, worum es geht, finde ich daher in Ordnung.

    Ich bin dazu noch bei den „Mörderischen Schwestern“. Dort treffen sich nicht nur Autorinnen, Verlegerinnen, Lektorinnen, sondern auch Krimi-interessierte Frauen.

    Gefällt 1 Person

    1. Vielen Dank für Deinen Einblick! Und ja, ich denke da ähnlich: Gerade weil’s halt Profis sind, fokussieren sich die Teilnehmenden sehr viel stärker als in „Hobby-Foren“ – genau wie Du schreibst.
      Gibt’s eigentlich auch „Mörderische Brüder“? 🙂 Und verstehe ich das richtig, dass auch Nicht-Autorinnen/Verlegerinnen etc. Mitglied sein können? Das fände ich ja mal super. Liebe Grüße!

      Gefällt 1 Person

      1. Die „mörderischen Brüder“ sind vermutlich alle im „Syndikat“ unterwegs, das soll sehr herrenlastig sein 😉 Genau weiß ich es allerdings nicht. Und ja – auch wenn die Gruppen überwiegend aus Autorinnen und anderen Krimprofis bestehen, sind bei den Schwestern (ist ein Verein) auch Krimileserinnen willkommen. Hat ja auch was für sich, wenn man mit der eigenen Zielgruppe fachsimpeln kann.

        Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar