Auf der Suche nach dem Post-Harry-Potter-Buch – eine homerische Odyssee

Singe mir, Muse, die Taten des vielgewanderten Lesers,
welcher so weit geirrt nach des heiligen Potters Vollendung …

Ich weiß, das Nach-Harry-Potter-Syndrom wurde und wird häufig diskutiert – auch ich bin nach wie vor auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger. An meinen papiernen Wanderungen in dieser Hinsicht will ich hier teilhaben lassen, in der Hoffnung, dass für den einen oder anderen ein Lesetipp dabei sei – und für mich neue Empfehlungen: Ging es Euch anders, könnt Ihr mir helfen?

Meine abenteuerliche Reise auf der Suche nach adäquatem Lesefutter führte mich durch viele Länder und die verrücktesten Welten. Bewusst ausgeschlossen habe ich dabei Bücher wie die Panem-Trilogie und andere Teenie-Dystopien (die mir mittlerweile zum Hals raushängen), romantisierende Twilight- oder House-of-Night-Bücher (die auch nicht das sind, was ich lesen möchte) und schließlich auch High-Fantasy von Tolkien bis Game of Thrones (die mag ich zwar, gehören aber in eine ganz andere Kategorie).

Hier also meine Reiseroute – die Liste meiner bisherigen Post-Potters:

pullmann_der goldene kompass

Pullmans Trilogie „His Dark Materials“ hat mir gut gefallen – auf Eisbären reiten wollte ich schon immer mal! Eine poetische Sprache, eine angenehm komplexe Geschichte und nicht zu viel Schwarzweiß-Malerei: So mag ich das.

jackson_Diebe des Olymp„Percy Jackson“ (insgesamt 5 Bände) wurde lange als der Nachfolger von HP (dem blitzbenarbten Zauberer, nicht der Druckerfirma) gehandelt. Mit Erfolg, was die Verfilmungen zeigen. Mit nicht ganz durchschlagendem Erfolg, was die eher mauen Kinoeinnahmen verdeutlichen. Prinzipiell aber dicht dran. Leider flachten die Bücher meiner Ansicht nach ab: Fing gut an, wiederholte sich dann aber doch sehr. Insgesamt war ich’s aber zufrieden.

wächter der nacht_lukjanenkoÖstliche Autoren haben ja in den letzten Jahren einen Lauf, was Fantasy angeht. Erst die „Metro“-Reihe von Dmitri Glukhovsky, dann der Pole Andrzei Sapkowski mit seinen herrlichen „Hexer Geralt“-Büchern und schließlich Sergej Lukjanenko. Seine „Wächter“-Reihe brachte es auf 8 Bände und gefiel mir. Probate Urban Fantasy, gute Erwachsenenkost, Vorbild für den (gelungenen) Film – nur leider auch zum Schluss hin aufgebläht: Ein Band weniger hätte mir besser gemundet.

Stroud_BartimäusGeniestreich des Engländers Jonathan Stroud, brachte es auf 4 Bände. Als Held einen so intellektuellen wie rotzfrechen Dschinn zu nutzen, war schon arg sympathisch. Obwohl ich die Bücher mochte, bleibt für mich Komik, Ironie oder Satire im Fantasybereich ein echtes Problem. So witzig die Kommentare des Geistes auch sind (inklusive lesenswerter Fußnoten auf den Seiten), so reißen sie doch aus der Identifikation, aus dem Abenteur. Gerade bei Fantasy mag ich’s ernsthafter. Nicht bierernst, aber auch nicht ironisch selbstreferenziell. Naja, das Problem hatte schon Brechts episches Theater. Wie auch immer – schon deshalb konnte ich auch Bartimäus nicht zum legitimen HP-Nachfolger küren.

stroud_seufzende wendeltreppeNachdem dieser Geist aus der Flasche war, begann Stroud eine neue Serie, die mitterweile bei Band 4, aber noch nicht am Ende ist. Hier fehlt jeder ironisierende Klang, hier wird etwas weniger kunstvoll erzählt. Hier sind junge Ghostbusters in einem alten, von Geistern heimgesuchten London unterwegs. Da ich momentan aber erst zwei Bände (mit Genuss) gelesen habe, kann ich noch nicht wirklich urteilen. Das Setting ist wirklich super, doch die drei Protagonisten sind mir noch nicht wirklich sympathisch. Bleibt ein Fragezeichen.

Colfer_artemis FowlUnsympatisch ist eigentlich auch der Held der acht Bände umfassenden Reihe um Artemis Fowl. Der ist ein reicher, hochintelligenter Angeber, eine Art Dreikäsehoch-Professor-Moriaty. Dennoch war er für mich der heißeste Anwärter auf den Potter-Thron: Die skurrilen Gestalten, die herrlichen Feen-Charakter und das Geheimnis um den verschwundenen Vater von Fowl packten mich. Leider hörte Eoin Colfer nach der Lüftung dieses Geheimnisses nicht auf: die Bücher verwässerten und wiederholten sich unschön. Schade. Mein Lieblingscharakter war übrigens Butler, der Leibwächter des kleinen Großkriminellen.

Fforde_fall jane eyreAngeregt durch Jargs schönen Blog, schnappte ich mir diesen ersten Band einer immerhin sechs Titel umfassenden Serie. Da ich blind vertraute, ging ich unbeleckt in das Buch, las mir aber immerhin in Vorbereitung Brontes Klassiker „Jane Eyre“ durch. Zwei Probleme hatte ich auf dieser Reiseetappe: Erstens brauchte ich fast die Hälfte des Romans, um ansatzweise zu kapieren, in was für einer Parallelwelt ich eigentlich gelandet war (einer der 80er Jahre, die von Zeitreisen und Bücherverehrung (!) geprägt ist). Zweitens spielt „Jane Eyre“ erst im letzten Viertel eine wirkliche Rolle – da war ich doch enttäuscht. Außerdem sind die literarischen Anspielungen naturgemäß very british: Shakespear war ja noch okay, aber von vielen anderen genannten Autoren hatte ich nie gehört. Trotzdem: Wie sollte einem Bücherfreund diese Welt des britischen Autors Jasper Fforde nicht gefallen? Eine Welt, in der das Gespräch über Literatur gesellschaftlich anerkannter ist als über Automobile oder Fußball? Letztlich für mich aber ebenfalls noch ein Fragezeichen. Immerhin: Band 2 steht auf meiner Liste.

Scott_Geheimnisse des Nicholas FlamelDieses Machwerk hat es auf sechs Bände gebracht – ich konnte noch nicht einmal den ersten bis zum Ende lesen. Das absolute Hassbuch auf meiner bisherigen Post-Potter-Odysee: Miese Holzschnitt-Charaktere, eine zusammengeklaute Simpelst-Story und eine grässliche, niveaulose Sprache. Um meinen Eindruck zu den „Geheimnissen des Nicholas Flamel“ wiederzugeben, brauche ich nur zwei Buchstaben dem Nachnahmen des irischen Autors Michael Scott hinzuzufügen: Schrott.

Nimmo_Charlie BoneAuf 8 Bände brachte es auch diese Reihe der Engländerin Jenny Nimmo (scheint eine magische Zahl im Fantasy-Reihen-Kosmos zu sein – oder vielleicht wollen alle nur einen Band mehr als die sieben Potter-Bücher schreiben …). Ich las nur die ersten beiden, dann wurd’s mir zu kindisch. Charlie Bone ist faktisch eine 1:1-Kopie von Potter, nur auf jüngere Leser getrimmt: Schwächlicher Jüngling, schwierige Familie, Internat mit Zauberanbindung. Gerade weil’s so eng am Potter steht, fallen einem die eindimensionalen Charaktere und die simple Sprache besonders auf. Aber jenen Kleinen, denen Rowlings Bücher zu dick und zu schwierig sind, denen mag es sicher gefallen.

Canavon_RebellinTrudi Canavan ist Australierin und schreibt gut, aber leider immer nur dasselbe. Habe ich mich in ihrer Trilogie um die „Gilde der schwarzen Magier“ noch richtig wohl gefühlt, so blätterte ich die Nachfolgebände nur noch gelangweilt durch. Jedenfalls: Die ersten drei Bücher um ein Bettler-Mädchen, das ihre magischen Fähigkeiten entdeckt und zum Spielball der Mächtigen wird (oder eben nicht) – die lohnen sich.

Funke_TintenherzDie Tintenherz-Bücher kranken massiv unter Trilogieritis: viel zu lang. Ein Buch hätte mir gefallen, auf drei hochgetrimmt übermannte mich rasch Langeweile. Die Idee des „Herauslesen“ von Figuren aus Büchern ist wundervoll, aber das öde Hin-und-Her-Klauen des Zauberbuchs nervte doch arg. Irgendwie kann ich mit Cornelia Funkes neuen Büchern nichts mehr anfangen. Auch der Grimmsche-Märchen-Verschnitt „Reckless“ ließ mich kalt.

Meyer_WEllenläuferMeine Lieblingsreihe von Kai Meyer, stellvertretend für viele seiner Geschichten. Die Story um die 14-jährige Jolly (Fantasy in einer Wasserwelt mit Pipi-Langstrumpf-Einschlag) mochte ich. Schade, dass auch Meyer unter Trilogieritis leidet und seine Bücher unnötig aufpumpt. Zumal, wenn ich als Leser stets ein Jahr warten muss, bis die Fortsetzung kommt. Dennoch: Gute Fantasy made in Germany.

Paolini_EragonDasselbe Problem hatte ich mit dem Jungstar Christopher Paolini. Seine Drachenei-Ausbrüt-Geschichte klaut sich zwar auch nur durch den Fundus des Fantasy-Genres, nahm mich aber durch Charaktere und Sprache gefangen. Nur fand die Geschichte eben einfach kein Ende: Der dritte Band war derart reiner Füllstoff, dass ich die abschließende Nummer 4 bis heute nicht gelesen habe.

Marzi_LycidasChristian Marzi schreibt gut, hat einen hohen Anspruch und verbindet in dieser Trilogie Charles Dickens mit „Underworld“. Warum mir der Text dennoch nicht gefiel? Vielleicht weil die Sprache sich doch in Redundanz verlor, weil die Story derart anstrengend zwischen spannenden Momenten und seitenweise Leerlauf pendelte? Ich weiß es nicht. Unterm Strich jedenfalls: kein Thronanwärter.

Landy_SkulduggeryNach 9 Bänden ist nun auch mit Skullduggery Pleasent Schluss – für mich noch ein Fragezeichen, da ich erst zwei Bücher gelesen habe. Prinzipiell mein Ding, obwohl mir – ähnlich wie bei „Bartimäus“ (siehe oben) ironische bzw. selbstreferenzielle Fantasy nicht so liegt. Mal schauen, ob und wann ich dem sympathischen Skeletthelden des irischen Autors Derek Landy noch eine Chance gebe.

Aaronovitch_Flüsse von LondonNoch unvollendet ist dagegen diese Reihe um den magisch begabten Bobby Peter Grant in London. Die ersten beiden Bände begeisterten mich noch, mittlerweile hat auch Ben Aaronovitch eine genretypische Krankheit befallen – ich nenne sie die Brunettiritis: Wie Donna Leons Commissario findet er einfach kein Ende. So fand ich den aktuell fünften Band „Fingerhut-Sommer“ – obwohl immer noch witzig, gut geschrieben und magisch – stellenweise arg belanglos und aufgeblasen. Der große Storybogen geht dabei soapmäßig verloren. Schade.

Sage_Septimus HeapÄhnlich wie die „Charlie Bone“-Reihe sind mir auch die sieben (!) Bände um den Zauberer Septimus Heap zu kindlich. Als erwachsener Leser (anders etwa als bei Michael Ende) findet sich hier so gut wie kein Lesereiz: Die Geschichte ist platt, die Charakterentwicklung vorhersehbar und die Sprache simpel. Definitiv kein Thronanwärter, aber die jüngsten Leser werden wohl ihren Spaß haben.

Stewart_TwigDie 13-bändige Klippenwald-Chroniken von Paul Stewart machte mir anfangs richtig viel Spaß. Leider schlich sich auch hier heftige Brunettiritis ein: Anstatt nach der Twig-Story aufzuhören, franste sich die Story in verschiedenste Protagonisten und Handlungsbögen aus. Aber immerhin Steampunk, Luftschiffe und großartige Zeichnungen von Chris Ridell – wo hat man sowas schon.

Preußler_KrabatNur der Vollständigkeit halber ein Klassiker, der die Zauberschulen-Thematik auf berührende Weise umsetzt: Otfried Preußlers „Karabat“. Uneingeschränkt empfehlenswert, aber außer Konkurrenz. Eine schöne Insel auf meiner lesenden Odyssee.

Soweit meine abenteuerliche Rundreise durchs papierene Phantasien. Zum Schluss aber doch Butter bei de Fische: Wen würde ich auf den Harry-Potter-Thron setzen? Welche Fantasy-Bücher mit Zauberlehrlings-Aspekt haben mich am meisten berührt? Ganz klar die folgenden beiden, leider Gottes noch unvollendeten und damit nicht endgültig beurteilbaren Reihen:

Brett_Lied der DunkelheitPeter V. Bretts Dämonenzyklus punktete bei mir mit düsterer Atmosphäre, unverbrauchtem Setting und einer gekonnten Sprache. Leider scheint der vierte Band wieder nur ein Füller zu sein, gelesen habe ich den noch nicht. Wenn Brett es schafft, seine Geschichte zu einem echten Ende zu bringen, bin ich von dem Gesamtergebnis beeindruckt. Der HP-Faktor ist freilich nicht besonders hoch, dennoch geht es um das Erlernen von Kampfmagie gegen Dämonen, um die Entwicklung des Protagonisten vom Schwächling zum Supermotz. Da hilft nur abwarten.

Rothfuss_Name des WindesLetztlich mein gekürter Thronerbe – wenige Fantasybücher der letzten Jahre haben mich ähnlich stark angesprochen (mal abgesehen von Zafóns „Der Schatten des Windes“). Skandalös ist dabei nur die lieblose Recycling-Kultur vom Heyne-Verlag, was das Cover angeht (siehe „Das Lied der Dunkelheit“) – aber das ist ein anderes Thema. Patrick Rothfuss schenkt uns mit seiner Geschichte um Kvothe einerseits eine klassische Straßenkind-wird-Zauberer-Story, beschreibt sie andererseits durch die Rückblick-Stuktur und verschiedene Zeitebenen recht kreativ. Wirklich begeistert hat mich die Poesie der Sprache und Figuren, die Verbindung zur Musik sowie die Mischung aus Action und Melancholie. Gefiel mir sehr. Leider lässt sich der langbärtige Amerikaner extrem viel Zeit: „Der Name des Windes“ erschien 2007, der zweite Teil vier Jahre später. Der dritte Teil steht noch in den schriftstellerischen Sternen. Hoffentlich braucht der Mann wenigstens nicht ganz so lange wie Stephen King mit seinem „Turm“ oder George R. R. Martin mit seinem (immer noch nicht fertigen) „Lied von Eis und Feuer“.

Das war meine bisherige Odyssee, ohne dass ich den Zielhafen gefunden habe. Wie ist Eure Reise im Post-Potter-Land verlaufen? Kennt Ihr die vorgestellten Titel, mögt Ihr sie? Welche von Euch begeistert gelesenen Kontinente habe ich noch nicht angesteuert? Und warum zum Teufel, hat uns allen Harry Potter so gut gefallen? Denn letztlich ist seine Geschichte nun auch nicht soooo originell …

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16 Gedanken zu “Auf der Suche nach dem Post-Harry-Potter-Buch – eine homerische Odyssee

  1. Oh…grosse Auswahl…Kompass habe ich gelesen…fand ich gut…müsste ich noch mal lesen..habe schon wieder viel vergessen…Lockwood habe ich den ersten gelesen, fand ich eigentlich ganz nett…habe aber keinen Vergleich, da es das erste Buch dieses Autors war…Krabat habe ich dieses Jahr gelesen…war nicht ganz so meins…aber interessant..habe mal einen Scherenschnitt gesehen..der war gut..Die meisten von Deinen Vorschlägen sitzen auf meiner Wunschliste…da habe ich ja eine gute Wahl getroffen..LG

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  2. Was Rothfuss angeht, kann ich dir nur von Herzen Recht geben. Ich habe ohne mit der Wimper zu zucken die sagenhaften 17,99 Euro für die Ebooks bezahlt 🙂
    Darf ich dir einen Tipp geben? Hast du schon mal die „Geralt von Riva“ Saga von Andrzej Sapkowski angelesen? Da darf man sich auch gerne die beiden Bände mit Kurzgeschichten vorab gönnen. Ich mag Sapkowskis lakonischen, bissigen und teils ironischen Stil sehr, und die Story ist großartig.

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    1. Oh ja doch, Tipps bitte!! Die Geralt-Bücher hatte ich kurz bei „Wächter der Nacht“ erwähnt, sie dann aber hier nicht aufgenommen, weil sie mir zu sehr in Richtung „High-Fantasy“ gehen. Bei denen brauchte ich übrigens zwei Anläufe: Zuerst las ich den einleitenden Kurzgeschichtenband, fand ihn gut, aber auch nicht umwerfend, dann las ich ihn viel später noch einmal, und dann die Romane hinterher. Und war begeistert. Letzteres in Vorbereitung auf das dritte Wichtcher-Spiel übrigens (ebenfalls großartig). Falls Du noch was in die Richtung kennst: Nur her damit!

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      1. Ich hatte Witcher 1 gespielt (von GOG), dann die Bücher gelesen, dann Witcher 2 und 3 („Blood and Wine“ muss ich noch) und seitdem habe ich das Licht gesehen 🙂 Ich glaube, seit Baldurs Gate und Neverwinter 1 habe ich kein Spiel mehr gespielt, das mich so verschluckt hat, wie die Witcher Games (naja, ok, „Deus Ex“ …).
        Die einzige Serie, die ich derzeit ´lese´, ist „Ninragon“ (Die Serie, nicht die Trilogie, aber ich kann beide emfpehlen) von Horus W. Odenthal. Und natürlich sollte man den guten alten Robert E. Howard gelesen haben, falls man es noch nicht getan hat. Und den ersten Band von Richard Morgans Serie um Ringil, den Schwertkämpfer, „Glühender Stahl“ fand ich auch nicht schlecht (allerdings bin ich über den ersten Band noch nicht hinausgekommen).

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      2. Danke für die neuen Tipps – sagt mir alles nichts, und das ist wunderbar 🙂
        Ja, die Witcher-Spiele sind schon großartig (und auch ich freue mich noch auf „Blood and Wine“ – das habe ich mir für den Winter aufgehoben 🙂 ). Die Gothics, Fallouts oder Skyrim waren zwar auch alle gut, aber als Geschichtenerzähler empfinde ich den Witcher freilich als noch ganz anderes Kaliber!
        Nochmal Danke für die Tipps!

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  3. „Das Lied der Dunkelheit“ habe ich gelesen und fand dieses Buch sehr gut. Die Nachfolgebände warten allerdings momentan noch aufs Gelesenwerden… Von Trudi Canavan habe ich zweieinhalb Bände gelesen („Die Meisterin“ irgendwie nur halb… weiß auch nicht so genau, warum), fand die Trilogie (so weit) aber auch gut. Die Nachfolgereihen habe ich nicht gelesen… Bartimäus fand ich sehr witzig, muss dir aber zustimmen, dass die Fußnoten arg aus dem eigentlichen Text fallen. Auch hier hab ich nur den ersten Band gelesen, genau wie von den „Wächtern“. Den ersten fand ich ganz gut, aber irgendwie hat es nicht dazu gereicht, weiterzulesen. Da gab es doch viele andere Bücher, die ich lieber lesen wollte. Eine HP-Nachfolger habe ich allerdings auch nicht gefunden. Vielleicht werde ich mich an deine Buchempfehlung von Patrick Rothfuss halten…
    Eine Reihe, die ich angefangen hatte zu lesen und die womöglich in die obige Liste mit aufgenommen werden könnte, wäre von Paul Hoffman „Die linke Hand Gottes“ und die beiden Nachfolgebände (wieder mal eine Trilogie). Es ist allerdings schon etwas länger her, dass ich den ersten Band gelesen habe, und soweit ich mich erinnere, war es auch nicht so der Brüller…
    Viele Grüße!

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  4. Verdammt ehrgeizig, so eine Liste …
    Bei mir steht noch immer Krabat an erster Stelle, schwer zu glauben, dass sich das jemals ändern wird. Preußler hat mich – so kitschig das auch klingen mag – schon als Kind verzaubert. Zumal mich immer die Tatsache fasziniert hat, dass er für das Werk ein ganzes Jahrzent „gebraucht“ hat.
    Ich muss auch sagen, dass ich Fantasy kaum konsumiere, das ist mir meist einfach zu wulstig. Die „Muss“ wie Potter, Kompass und einige Deiner genannten habe ich jedoch gelesen, am meisten enttäuschte mich Reckless. Das fand ich gleichermaßen lieblos wie überhastet. Seltsamerweise werde ich oft schräg angeschaut, wenn ich Fantasy-Liebhabern King empfehle. Sein „Talisman“ ist doch nichts anderes als Dark Fantasy, oder? Nun gut, King fährt oft ein paar Umwege durch die (tiefschwarze) Welt der menschlichen Psyche, aber warum nicht? Viele der aktuellen Werke aus der Jugendliteratur, in die ich immer mal reinschaue, kratzen meiner Meinung nach ganz schön am Horror/Thriller-Genre. Ich würde mir mehr Urban Dark Fantasy nach King wünschen. Gott, wäre ich dann glücklich!
    Damit versuche ich die Brücke zu Deiner letzten Frage zu schlagen: Der liebenswerte Harry ist idealistisch, ohne kitschig oder moralpredigend zu sein. Seine Abenteuer und die Aufgaben sind schwer, aber nicht zu schwer, dass wir uns nicht vorstellen könnten, sie selbst zu erleben. Jeder kann sich in irgendeiner Art und Weise mit ihnen identifizieren. Und das Wichtigste: In Zeiten der Einzelkämpfer war es sehr tröstlich, dass Harry Potter auf seine Freunde zählen konnte, und zwar immer. Da haben wir es wieder: Treue, Loyalität, Freundschaft und Mut. Diese Zutaten werden immer zählen. Rowling hat sie … einfach perfekt zusammengemischt und gewürzt.

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  5. Ja, Krabat ist ein Buch, das mich auch über die Jahre begleitet hat. Steht halt wirklich außer Konkurrez. Und die Funke – auch da hast Du recht: Die letzten Bücher, seid sie in Hollywood auf ihre Großverfilmung wartet, kommen auch mir sehr lieblos vor. Aber die hatte ich schon damals gefressen, als sie dreist für ihr eigentlich schönes Venedig-Buch „Herr der Diebe“ eine Idee von Ray Bradburry klaute (das Karussel, das in der Zeit zurückfährt). Nicht das an sich hat mich so genervt, aber dass sie’s nicht im Nachwort oder sonstwo erwähnt. Dreist und peinlich. Aber gemotzt hat darüber nie jemand! Und auch bei King hast Du recht: Natürlich schreibt der Fantasy. Und ich wünsche mir ja ebenfalls so stark etwas in die Richtung, dass ich eben selbst mein „Elmsfeuer“ schreibe …
    Interessant, was Du zu Potter schreibst: Ich glaube, mit den Stichwörtern Freundschaft und Identifikation angeht, hast Du bestimmt recht. Dazu kommt vielleicht das gerade richtige Maß an Komplexität der Story: Nicht zu simpel gestrickt, gerade genug Tiefgang, der sprachliche Anspruch.
    Danke für Deine Gedanken (ob die beiden Wörter, wo ich sie so hintereinander schreibe, einen ähnlichen Ursprung haben?)!

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    1. Ah, interessant mit Funke, das wusste ich nicht.
      Ganz genau; guter Punkt mit der Komplexität bei Potter! Genug, um mitzufiebern und Fragen zu stellen, aber nicht zu viel, dass man aussteigt.
      Nun ja, auch ich versuche mich an dem Dark-Fantasy-Ding mit Einschlägen genannten Meisters 😉 Eine Aufgabe, auf die mich gleichermaßen freue und einen Heidenrespekt habe. Wenn es denn soweit ist, schreibe ich das Werk hier mit auf die Empfehlungsliste 🙂
      Ehrgeizige Grüße, Julia

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      1. Ehrgeizig ist wichtig, glaube ich. Dazu noch Begeisterung und Durchhaltevermögen – dann klappt das schon 🙂 Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Dein „Dark-Fantasy-Ding“!! Mach mal! 🙂

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  6. Danke für dad Kompliment zu Jargsblog und die Verlinkung.
    Mittlerweile denke ich, dass man Fforde im englischen Original lesen sollte, um den britischen Humor voll geniessen zu können. Die Serie lohnt sich jedenfalls: ungewöhnliche Fantasy mit Humor und durchaus einigem literarischen Niveau. Für Buchfetischisten und Bibliothekare eigentlich Pflichtlektüre 😉
    Einen feinen Tag wünscht dir
    Jarg

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  7. Danke für das Kompliment zu Jargsblog und die Verlinkung.
    Mittlerweile denke ich, dass man Fforde im englischen Original lesen sollte, um den britischen Humor voll geniessen zu können. Die Serie lohnt sich jedenfalls: ungewöhnliche Fantasy mit Humor und durchaus einigem literarischen Niveau. Für Buchfetischisten und Bibliothekare eigentlich Pflichtlektüre 😉
    Einen feinen Tag wünscht dir
    Jarg

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    1. Gerne, ich schätze Deine Rezensionen wirklich sehr. Mein Englisch ist nicht derart, dass ich den Fforde im Original lesen könnte – mir war’s ja schon auf Deutsch kompliziert genug 🙂 Aber wie Du sagst: Wo sonst werden Bücher so herrlich gefeiert? Werde ich auf jedenfall weiterlesen.
      Hast Du denn nicht einen Tipp für den HP-Thronanwärter?
      Auch Dir einen schönen Tag!

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      1. Der Thronanwärter für Harry Potter … da fragst du den Richtigen: bisher habe ich keinen der sieben Bände gelesen. Aber die Zwillinge sind jetzt im passenden Alter. Sobald wir „Die Schatzinsel“ durchhaben …

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      2. Na, dann wünsche ich viel Spaß dabei. Wäre interessant, wenn Du dann Deine Eindrücke schilderst. So nach dem Motto: Die Rezension des letzten Menschen, der Harry Potter las 🙂
        Ach, die Schatzinsel – wie hab ich die geliebt! Grüße!

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