Wichtige Werkzeuge für Autoren sind die richtigen Lexika und Wörterbücher. Bei mir auf dem Schreibtisch stehen etwa Kluges „Etymologisches Wörterbuch“, ein paar Duden-Bände, Wilperts „Sachwörterbuch der Literatur“. Für das einzig wahre wahrhaftige Wörterbuch der deutschen Sprache, fehlt da allerdings der Platz und das neutige Kapital. Denn die 33 dicken Bände des Deutschen Wörterbuchs von Jacob und Wilhelm Grimm waren selbst im dtv-Nachdruck eher unerschwinglich. So schlurfte ich lange Zeit in die nächste Stadtbücherei, um in diesem Mammutwerk der Märchenbrüder zu stöbern, das 1961 – nach 145 Jahren Arbeit – (vorerst) abgeschlossen wurde. Dem Verlag 2001 sei Dank, der mir das komplette Werk später per CD-ROM erschwinglich auf die Festplatte brachte.
Mittlerweile gibt’s das Opus Magnus aber auch kostenlos im Internet: Möglich gemacht vom recht umständlich benannten “Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier”. Unter dem Motto “Wörterbuch-Netz” findet man dank dessen fleißiger Arbeit dort nicht nur den Grimm, sondern beispielsweise auch das Mittelhochdeutsche Handwörterbuch von M. Lexer oder das noch unvollendete Goethe-Wörterbuch der Berliner Akademie der Wissenschaften.
Aber das Grimmsche Wörterbuch bleibt natürlich das Highlight. Genauso natürlich macht das Blättern auf digitalen Seiten viel weniger Spaß als auf richtigem Papier. Aber immerhin ist’s verfügbar. Ich liebe es. Und bin hier – so ziemlich das einzige Mal – mit Reich-Ranicki einer Meinung. Der nannte es „das allerwichtigste Buch in deutscher Sprache.“ Na denn! Ich danke Euch, Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für elektonische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften! Aber allen voran danke ich den Meistern. Jacob und Wilhelm Grimm:
Ein Gedanke zu “Das Grimmsche Wörterbuch”