Ein fast primitiver Schreibtipp – aber ein immens wichtiger: Steckt immer Stift und ein Stück Papier, besser ein Notiz-, und noch besser ein Tagebuch ein. Heutzutage nutzen natürlich die meisten ein Tablet oder Smartphone – wer damit umzugehen weiß, nun gut, ich selbst bin aber viel zu langsam für diese Technik. Außerdem bin ich darüber hinaus ein Haptiker, ich brauche also das Papier und den Stift und meinetwegen auch meine tintenverschmierten Finger (ja, ich schreibe mit Füller. Wahrscheinlich wird man in zwanzig Jahren einen Blog-Eintrag mit dem Titel „Schreibwerkzeug Füller“ formulieren …). Außerdem liebe ich es, in mein Stundenbuch Bildchen einzukleben, getrocknete Pflanzen, ein bisschen Sand vom letzten Urlaub unter Tesafilm, Eintrittskarten – und so weiter und so fort. Mit einem Tablet funktioniert das (noch) nicht.
Egal in welcher Form – das Notizbuch bleibt ein so selbstverständliches wie von vielen vernachlässigtes Werkzeug eines jeden Autors. Ob man nun heraus posaunte Dialoge mitschreibt, die neusten Plot-Ideen skizziert oder nur Tagebucheinträge aufkritzelt, ob man die nächste To-Do-Liste strichelt, ein Gedicht zusammenfügt oder eine Mind-Map vom geplanten Roman zeichnet – manche Idee hat eben keinen Platz auf dem Bierdeckel und wird ohne Notizbuch schlicht und einfach vergessen.
Für mich hat sich die Verquickung von Tage- und Notizbuch im DIN A6 Format besonders bewährt. Größe und Inhalt führen dazu, dass ich dieses kleine Ding tatsächlich stets mit mir herumschleppe – und auch wirklich nutze!

Einziges Manko: Man muss sich erst daran gewöhnen. Denn ein tägliches Schreiben ist uns nicht mehr so nah wie früher. Anfangs oder nach größeren Pausen muss ich mich oft dazu zwingen, wieder regelmäßig zu schreiben.
Aber es lohnt sich.
Wirklich.
Schon allein wenn ich reale Tagesbegebenheiten nicht in der Ich-Perspektive aufschreibe, sondern in der dritten Person („Er ging zuerst in die Bücherei und trank danach seinen Cappucchino in einem abgefahrenen Berliner Schuppen …”) ist das eine gute Übung. Und nach einer Weile, mit den Monaten, mit den Jahren bekommt man Bücher voll Ideen, Notizen und Erlebnissen, voller Details und Gefühlsschichten.
Bücher, die als Steinbrüche für unsere zu schreibenden Welten dienen können.
4 Gedanken zu “Schreibwerkzeug Notizbuch”